Glarner Reitwege
Schön, dass du den Weg zu unserem Blogbeitrag “Glarner Reitwege” gefunden hast. Vielleicht folgst du uns schon auf Instagram und Facebook und konntest auf dem ein oder anderen Bild und Video unsere schöne Glarner Bergkulisse (insbesondere Netstal) entdecken?! Wir bekommen immer wieder Nachrichten von Followern die unsere traumhafte Gegend beneiden. Und in der Tat! Wir haben eine wundervolle Gegend in unserem herrlichen Bergtal. Doch leider hat das ganze auch ein Kehrseite. All die schönen Wege, auf denen wir “noch” reiten dürfen, sind meist hart im Untergrund und mit Kies bedeckt. Immer mehr Wege werden neu auch mit einer Art Hartschotter überzogen und werden dann fast zu Stein. Auch wurden frühere Naturwege einfach mit Teer überzogen, um Freunden des Fahrradsports gerecht zu werden. Uns macht dies sehr traurig, denn es hat mittlerweile doch schon sehr viele Pferde im Glarnerland, insbesondere in Netstal, trotzdem müssen wir dankbar sein um die Wege, die uns noch bleiben. Doch unser Tal ist und bleibt eng und die Möglichkeiten um zu Reiten begrenzt. Toleranz gegenüber Fussgänger, Velofahrer, Autos etc. wird hier gross geschrieben, aber leider auch nicht von allen befolgt.
Was macht man aber, um hier trotzdem Reiten zu können?
Ganz einfach, man macht das Beste daraus und versucht, auch mal abgelegene Wege zu gehen, die jedoch meist steil den Berg hinauf führen (darum Rockriders!). Wege, die Fussgänger und Velofahrer meiden, Wege, die oft auch felsig und steinig sind. Doch genau da können wir unsere Freiheit finden. Zum Beispiel nach einem steilen Aufstieg am Fusse des Wiggis, wo man eine Wahnsinns-Aussicht geniessen kann. Oder in Richtung Riedern, wo ein schmaler Weg entlang der Löntsch läuft. Oder durchs kleine Tschachenwäldli, wo es versteckt auch ganz coole kleine Wege hat, die durch den Dickicht führen.
Galoppieren erlaubt?
Ist denn galoppieren auf diesen eher harten Wegen überhaupt angebracht? Viele würden sagen nein, wir sagen ja, machen aber einen Kompromiss. Und zwar galoppieren wir steht’s bergauf, d.h. wir nutzen die Schwerkraft aus, um die Gelenke zu schonen. Vielleicht bist du auch schon den Berg hinauf gejoggt und konntest feststellen, dass es zwar strenger ist, jedoch viel weniger Schläge auf deine Knie gibt. Genau nach diesem Prinzip machen wir das mit unseren Pferden. Du gehst also diesen Kompromiss ein, oder du wirst ein Leben lang Schritt gehen hier (du hast natürlich auch die Möglichkeit in andere Gegenden zu Verladen). Und da wir zu 100% Freizeitreiterinnen sind, auch nur selten auf einem Sandviereck anzutreffen sind, stehen wir auch 100%ig dazu.
Gelenkschäden
Der beste Beweis dafür, dass auch ein Leben auf eher harten Wegen mit Galoppieren möglich ist, sind unsere 3 über 20-jährigen Pferde (Freiberger, Ardenner-Kaltblut, Shetty), die ihr Leben lang nichts anderes als die Glarner Wege kennen. Unser Freiberger mit Jahrgang 1994 hat ein bisschen Arthrose an der rechten Schulter, unsere Ardenner-Stute Flo mit Jahrgang 2000 hatte bereits mit 3 Jahren Arthrose an den Fesselgelenken (Röntgenbilder vorhanden wegen Hufrehe) und geht bis heute noch am Wagen. Unser fast 40 Jähriges Shettlandpony läuft heute noch flott und hat keinerlei Beschwerden. Auch Arina, unsere Jüngste im Stall mit Jahrgang 2009, hat mit diesen Umständen keine Probleme.
Das Pferd in den Steppen geboren
Der Lebensraum von Wildpferden ist auch heute noch die Steppe. Wer sich diesen Lebensraum genau anschaut, bemerkt schnell, dass er nicht nur aus weichen Sandböden besteht. Die Herden ziehen über karge Grasfelder und felsige harte Untergründe. Ein dauerhaftes Gehen auf idealen Böden ist auch hier nicht möglich. Das Pferd musste sich im Laufe der Zeit von Waldböden an Steppenböden gewöhnen. Mehr Infos gibt’s z.Bsp. auf Google zum Thema “Puszta”.
Danke fürs Verständnis
Nun möchten wir uns bedanken, dass du dir Zeit genommen hast, unseren Beitrag zu lesen. Wenn immer du ein Bild oder Video von uns siehst, denke daran, es ist immer eine Steigung des Weges vorhanden, es sei denn, wir finden einen “weichen” Untergrund. Und du kannst dir sicher sein, dass wir immer das Beste für unsere Pferde möchten. Ist der Weg wirklich hart, dann galoppieren auch wir nicht. Auf Teer und Strassen sowieso nicht.
Wenn du Fragen, Kritik oder auch Ideen hast, melde dich darum gerne direkt an uns auf info@rockriders.ch, bevor du einen Kommentar zum Foto postest, vielen lieben Dank!
Herzliche Grüsse
Dein Rockriders-Team